Üblicherweise kommt Murks dabei raus, wenn Verwandte oder Verschwägerte von Rockstars ihre eigene Musik rausbringen - oder wenns nicht Murks ist, ist es schlecht nachgemacht. Aber was Eliot "Coco" Sumner und ihre Band hier abgeliefert haben, erinnert tatsächlich einerseits irgendwo an Sting und Police, ist andererseits aber gleichzeitig kilometerweit entfernt davon. Interessanterweise ist die Stimme noch das Ähnlichste, auch die Art der Phrasierung deutet auf den Erzeuger hin. Aber dann ist man doch gebannt durch den teilweise recht elektronisch klingenden Klangteppich aus analogen Synthies und gesampelten Drumbeats gepaart mit fast schon progressiv zu nennendem Rock. Einige Songs haben schnell Ohrwurmcharakter, ohne direkt aufdringlich zu sein, andere überzeugen durch witzige Einfälle und intelligente Texte. Einziger Ausfall ausgerechnet die Neil Young-Coverversion Only Love Can Break Your Heart und mit dem Remix von Quicker am Ende kann ich auch nicht viel anfangen (aber das ist mit "Remixen" bei mir immer so).
Das Album läuft auf meinem iPhone schon seit Mitte Februar in der Hot-Rotation und wenn ich für das Club-Konzert in Köln Anfang März noch eine Karte hätte bekommen können, wär ich da gewesen.
Hochinteressant: bei YouTube gibt es ein Video von den Aufnahmen zu einer Acoustic EP, die ich leider noch nie irgendwo zu kaufen gesehen habe: YouTube - Coco recording Acoustic EP
Für mich jetzt schon das Album des Jahres (und das mir als ausgewiesenem Sting-Verächter)!