Richard Thompson veröffentlicht am 14.9. sein neues Studioalbum "13 Rivers" - das erste Album mit neuem Material seit drei Jahren. Und dieses hat es wirklich in sich - auch wenn er es immer wieder schafft, seinen hohen Standard aufrecht zu erhalten, kann man ja nur jedes zweite oder dritte RT-Album als ein "großes" ansehen. "13 Rivers" ist so eins. Hier der Waschzettel:
Richard Thompson
Album: 13 Rivers - VÖ: 14.09.2018
Proper Records / H'ART
Der Londoner Gitarrist, Sänger und Komponist Richard Thompson präsentiert mit 13 Rivers sein neues Studioalbum, das im September auf Proper Records erscheinen wird
Nach dem letzten Release „Still“ in 2015 ist es das erste Album von Richard Thompson mit neuem Material. Zudem ist „13 Rivers“ sein erstes selbst produziertes Album seit über einem Jahrzehnt und ist daher als ein sehr emotionales Album zu bewerten, welches dem etablierten Folk-Rock-Musiker direkt aus dem Herzen spricht.
„Das war für mich selbst und meine Familie ein intensives Jahr“, erzählt Thompson. „Älter werden bedeutet nicht gleich, dass das Leben leichter wird! An jeder Ecke warten Überraschungen. Ich denke, das spiegelt sich in der Unmittelbarkeit der Geschichten wider sowie die Leidenschaft in den Songs. Manchmal erzähle ich von konkreten Erlebnissen, manchmal sind die Songs aber auch eine fantasievolle Verdrehung von dem, was das Leben mit sich bringt. Die Musik ist einfach ein Spiegel des Lebens, aber wir versuchen den Spiegel so gut wie möglich aufzupolieren.“
Das 13-Track starke Album wurde in Los Angeles aufgenommen. Mit dabei sind Richards ständige Begleiter Michael Jerome und Taras Prodaniuk sowie sein Gitarrentechniker Bobby Eichorn an der zweiten Gitarre. Die Songs wurden analog aufgenommen mit einem minimalen Einsatz von Overdubs.
Im Oktober und November wird Richard Thompson intensiv in UK auf Tour gehen und seinen neuen Release live präsentieren.
Tracklisting:
1. The Storm Won’t Come
2. The Rattle Within
3. Her Love Was Meant For Me
4. Bones Of Gilead
5. The Dog In You
6. Trying
7. Do All These Tears Belong To You?
8. My Rock, My Rope
9. You Can’t Reach Me
10. O Cinderella
11. No Matter
12. Pride
13. Shaking The Gates
Richard Thompson – 13 River (Proper Records/H’ART) VÖ: 14.09.2018
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Ich höre es derzeit in Endlosschleife und kann mich kaum für einen Favoriten entscheiden. Es fängt schon großartig und stimmungsvoll an: The Storm Won't Come ist ein finsterer Auftakt, bedrohliche Trommeln scheinen sich mit düsteren Harmonien und tiefen Bässen auf das Ende der Welt einzuschwören, aber der Sturm wird ausbleiben, diese eigentlich frohe Botschaft wird mit Grabesstimme präsentiert, so dass man es kaum glauben mag. Nächstes Highlight: Bones Of Gilead - hier gibt es ein paar (biblische) Parallelen zu seinem Protagonisten von I Feel So Good, der sich ja derart gut fühlte, dass er unbedingt jemandes Herz brechen wollte. Ebenfalls herausragend: Do All These Tears Belong To You? mit einem Killer-Refrain oder You Can’t Reach Me (ebenfalls ein Kandidat für einen Single-Hit, sollte es sowas noch geben heutzutage). O Cinderella ist dann eine gutgelaunte Beschreibung seiner leicht schrulligen Angebeteten, mit der er aber doch liebend gern Cupcakes backen oder Spinnweben abstauben würde. Pride überrascht dann kurz vor Schluss mit einem simplen, aber tollen Riff im Rickenbacker-Sound. Shaking the gates ist dann eine wunderschöne Ballade, mit der das Album (54 Minuten lang) endet.
Das Album klingt extrem frisch und sehr wenig poliert. Das hat eine gut eingespielte Band in wenigen Takes eingespielt und nichts erscheint so kompliziert, dass es nicht auch live aufgenommen sein könnte. Komplett Neues gibt es natürlich nicht zu hören, aber immerhin einen Richard Thompson in Hochform - und jede Menge schön-schräger Stratocaster-Soli, die jedem Gitarristen ein Grinsen ins Gesicht zaubern sollten. Fünf Sterne von mir.