Den Auftakt macht: Sailing, allseits bekannter Riesenhit für Rod Stewart von seinem Album "Atlantic Crossing" (1975), bei dem ich mir einen YouTube-Link sicher sparen kann. Der Albumtitel war damals Programm - Stewart war aus steuerlichen Gründen von London nach Los Angeles umgezogen, hatte die Faces verlassen und wollte mit neuem Label, neuen Musikern und neuem Produzenten einen Neuanfang jenseits des großen Wassers wagen. Sailing wurde als Single ausgekoppelt und wurde ein großer Erfolg - in Europa! #1 in UK, immerhin eine #4 in Deutschland, aber nur eine magere #58 in den USA. Zum Glück verkaufte sich das Album besser - das war tatsächlich erfolgreicher als seine fünf vorhergehenden "britischen" Soloalben.
Was kaum jemand weiß - das Original dieses Songs stammt aus dem Jahr 1972 und war eine weithin unbekannte, weil erfolglose Single der Sutherland Brothers - bestehend aus den Brüdern Ian und Gavin Sutherland, die den Song auf ihrem zweiten Album "Lifeboat" veröffentlicht hatten:
Da sich die Brüder kurz nach dem Erscheinen des Albums mit den Musikern der Band "Quiver" vereinigt hatten, wurde das Album mit drei neu aufgenommenen Tracks neu zusammengestellt und unter dem neuen, wenn auch sperrigen Bandnamen "Sutherland Brothers & Quiver" nun auch in den USA veröffentlicht. Es sollte noch drei weitere Jahre und Alben dauern, bis die Band mit Arms of Mary einen eigenen Hit landen konnte (#1 in Holland, Belgien und Irland, #3 Südafrika, #5 UK). Im Zuge dieses Erfolges brachte ihre frühere Plattenfirma Island Records 1975 einen Best-of Sampler mit dem Titel "Sailing" auf den Markt. Diesen hatte ich mir damals auch gleich besorgt und war ziemlich überrascht, einmal weil der Titelsong so ganz anders klang als die bekannte Rod Stewart-Version, aber auch, weil die anderen Songs darauf so viel besser waren als das jüngste Album "Reach for the sky", das neben Arms of Mary trotz der Mitwirkung von David Gilmour (auf der ersten Single-Auskopplung Ain't too proud spielt er die Slide-Guitar) doch überwiegend Füllwerk enthielt. Besonders gut gefiel mir auch das Cover: