Donnerstag, 17. Januar 2013

BIFFY CLYRO: Opposites (2013)


Wahrscheinlich das nächste große Ding, wenn sie sich zusammenreißen.
Erst hab ich gedacht, typische Hype-Band, aber einige Songs dieses Albums haben das gewisse Etwas. Die Musik (wie auch immer man sie klassifiziert) ist eine Mischung aus Foo Fighters, Snow Patrol, Porcupine Tree und Fallout Boy.



Ganz nett ist auch die neue Single Black Chandelier (YouTube).

Der erste Eindruck: Viele Songs sind sich recht ähnlich und insgesamt scheint das Album daher deutlich zu lang.

Muss das aber nach mehreren Durchläufen korrigieren: das Album ist klasse!
Nachteil bei einem 20-Track-Album, das auf 2 CDs aufgeteilt ist: es dauert, bis man alle Songs überhaupt zur Kenntnis nimmt. Und Biffy Clyro haben einige Perlen ganz ans Ende gepackt, darunter auch einige sehr schöne ruhige Stücke.

Besonders der Opener Different People gefällt mir ausnehmend gut wegen des starken Kontrastes - ruhiger Anfang (passt gut zum Hipgnosis-mäßigen Cover) und hektisches Ende. Auch der sich abwechselnde 7/8-8/8 -Takt ist toll gemacht. Weitere Anspieltipps: Trumpet Or Tap und The Thaw (beide im 6/8), das anfangs sphärische The Fog, das am Ende unglaublich Krach macht, andere Kracher wie das schon im letzten jahr als Single veröffentlichte Stingin Belle, sehr schön auch Spanish Radio mit seinen spanischen Trompeten und einem 5/4-Takt, Pocket könnte eine weitere Single werden, das etwas bombastische Skylight mit schönen Synthies oder mein derzeitiger Favorit Accident without Emergency.

Bis jetzt schon mal klar das Album des Jahres!

Auf jeden Fall sollte man die 2CD/1DVD-Version bevorzugen. Vor allem, weil Accident without Emergency in dem Single-Album nicht enthalten ist, aber auch die anderen zusätzlichen Songs sind allesamt gut und die Aufteilung in zwei Mal 10 Songs mit Pause zum Wechseln trägt zur Entspannung bei. Die CDs haben eigene (Unter-)Titel: "The Sand at the Core of Our Bones" und "The Land and the End of Our Toes" (beides Zitate aus dem Refrain von Sounds Like Balloons, dem dritten Song). Ursprünglich war geplant, die beiden CDs mit diesen Titeln einzeln rauszubringen. Musikalisch lässt sich nicht wirklich ein Gegensatz ("Opposites") erkennen, beide CDs klingen wie aus einem Guß.
Die DVD ist allerdings verzichtbar. Sie zeigt nur kurze Musikausschnitte und enthält ansonsten viel Gelaber aus dem Studio und Übungsraum von Band und Produzent. Wer gern breitesten Schottischen Akzent hört, wird jedoch seine Freude haben.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen