Montag, 11. Mai 2015

SERIE: Unbekannte Originale bekannter Hits 7+8 - "I think we're alone now" & "Mony mony"


1987 gab es einen interessanten Zufall in den US-Charts: I think we're alone now erschien im August in der Version der damals 15jährigen US-Sängerin Tiffany. Es war ihre zweite Single und wurde gleich ein Welthit - #1 in US, UK, Irland, Neuseeland, Kanada und Südafrika. Obwohl ihr Debutalbum noch weitere durchaus erfolgreiche Singles abwarf, entpuppte sich Tiffany jedoch im Rückblick als One-Hit-Wonder. Schon ihr zweites Album war ein ziemlicher Flop. Lediglich mit ihren Playboy-Fotos 2002 konnte sie wieder einen Hit landen...



Nach nur einer Woche auf der Spitzenposition der Billboard-Charts wurde die Single jedoch schon abgelöst von Mony Mony in der Live-Version von Billy Idol. Der ehemalige Leadsänger der britischen Punkband "Generation X" hatte nach dem Split eine erfolgreiche Solokarriere gestartet. Mony mony hatte er bereits 1981, noch vor seinem Solodebut, auf einer E.P. mit dem Titel "Don't stop" veröffentlicht. Zum Hit wurde es allerdings erst in der Live-Version, aufgenommen 1985, erschienen im Oktober 1987 parallel zur US-Ausgabe seines Sampler "Vital Idol" - auf dem Höhepunkt seiner Karriere.



Was haben nun beide Songs gemeinsam? - Richtig: die Originale sind zwei Single-Hits aus den Jahren 1967 und 1968 einer US-Band namens Tommy James & The Shondells. Auch die Reihenfolge stimmt, jedoch gab es noch ein paar weniger erfolgreiche Singles dazwischen. I think we're alone now war immerhin eine #4 in US - geschrieben vom Producer der Band, Ritchie Cordell, später auch u.a. bekannt als Produzent von Joan Jetts Single I love rock'n'roll und den Ramones. Mony mony, geschrieben von Cordell, Tommy James, Bo Gentry und Bobby Bloom eroberte sogar den #1-Spot in den UK-Charts (#3 in US).

TJ&S 1967

Dass diese beiden Singles mit den Jahren dennoch etwas in Vergessenheit gerieten, war vermutlich dem Umstand geschuldet, dass die Band bis heute vor allem mit ihren beiden größten Hits Hanky panky (1966) und Crimson & Clover (1968) assoziiert wird. Vor allem letztere Single war eine deutliche Abkehr vom simplen Bubblegum-Pop und eine Hinwendung zum anspruchsvolleren Psychedelic-Rock, heute noch berühmt durch den Tremolo-Effekt auf Tommy James' Vocals - mithin ein Klassiker der Rock-Geschichte.

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