Sonntag, 8. Januar 2012

JEFF WAYNE - The War of the Worlds

Ich habe mir neulich, trotz meiner überlieferten Abneigung gegen dieses Machwerk, mir die DVD der Konzerttour 2006 angeschaut und etwa drei Viertel davon sogar ertragen, danach hat es mir jedoch wirklich gereicht. Das Album kenne ich noch aus den 70ern, als ein Freund es ständig spielte und meinte, das sei ganz toll. Ich konnte dem damals schon nicht allzu viel abgewinnen, jetzt weiß ich auch wieder, warum:

Dieser Jeff Wayne hat nichts anderes gemacht, als drei oder bestenfalls vier musikalische Ideen auf Doppelalbumlänge auszuwalzen. Nicht nur, dass diese Ideen sich bis zur Nervgrenze ständig kaum variiert wiederholen, das ganze Album ist auch unterlegt mit dem ewig gleichen 70er-Jahre-Disco-Rhythmus, der auch einem unbefangenerem Hörer schon nach drei Minuten auf den Keks gehen sollte.

Dass das mit Rock und erst recht mit Prog nichts zu tun hat, erkennt man dann spätestens an der Form der Präsentation. Das sprechende Richard-Burton-Ei ist ein Witz, der Lightshow fällt nichts Besseres ein als Laserschüsse und die LED-Wand zeigt armselige Animationen. Das lebensgroße Alienschiff ist sicher teuer gewesen und sieht halbwegs spektakulär aus, dafür musste eben woanders gespart werden. Klar wird aber spätestens im zweiten Teil der DVD, dass Wayne nun offenbar nicht mehr beabsichtigt, uns sein "Werk" als die armselige Alan-Parsons-Kopie zu verkaufen, die die Studiofassung ursprünglich darstellte. Er will nun den Musical-Charakter stärker in den Vordergrund stellen und das ist ihm gut gelungen, obwohl es so aussieht, als könne er sich nicht recht entscheiden, ob es vielleicht doch nur eine konzertante Aufführung ist. Als Musical mag es so schlecht wie jedes andere sein, aber das mögen die entscheiden, die sich in diesem Sektor besser auskennen.

Dass man von Jeff Wayne in den Jahren zwischen dem Album und dieser "Auferstehung" nichts gehört hat, überrascht nicht. Ohnehin kam er wohl nur deshalb aus der Gruft damit, weil die Rente nicht mehr gereicht hat.

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