Mittlerweile kann man schon für ein ehemaliges Massenprodukt wie den
CD-Player nostalgische Gefühle entwickeln, denn es werden offenbar keine
mehr produziert. Bei Amazon gibt es derzeit unter dem Suchwort
"CD-Player" gerade noch eine handvoll Produkte als Neuware für den
HiFi-Bereich, von denen das jüngste Modell (ein Denon) schon mehr als
zwei Jahre auf dem Markt ist.
Diese Beobachtung habe ich zum Anlass genommen, meinem inzwischen 19
Jahre alten Denon DCD-625 eine kleine Frischzellenkur zu gönnen. Nach
wie vor finde ich den Player klasse - besonders seine Zehnertastatur.
Denn da ich oft einzelne Tracks aus CDs spiele, ist es echt praktisch,
nach dem Einlegen einer CD in die Schublade direkt auf die Tracknummer
zu drücken. Dann schließt er die Schublade und spielt sofort den
gewünschten Song, ohne sich mit dem Inhaltsverzeichnis aufzuhalten. In
der entscheidenden Disziplin Zugriffsgeschwindigkeit schlägt er daher meinen
Pioneer BDP-440 Kombiplayer um Längen und ist so immer noch erste
Wahl bei CDs. Dass der Player einen möglicherweise nicht mehr ganz
aktuellen Delta-Sigma 20 Bit - 8fach Oversampling D/A-Wandler an Bord hat,
spielt für mich keine Rolle, denn er ist per SPDIF coaxial an meinen
erst zwei Jahre alten Onkyo-A/V-Receiver angeschlossen - ich nutze ihn
also nur noch als Laufwerk.
Leider hatte er zuletzt angefangen, etwas zu schwächeln. Manchmal
dauerte es deutlich länger als normal, bis das TOC einer CD angezeigt
war und bei einigen Selbstgebrannten kam es auch gelegentlich zu
Abspielfehlern. Klare Anzeichen dafür, dass die Laserdiode am Ende ihrer
Lebensdauer angekommen war. Vermutlich hatte zuletzt nur noch die
Fehlerkorrektur dafür gesorgt, dass die meisten CDs abspielbar blieben,
aber dass sich das alsbald dramatisch verschlechtern würde, war mir
klar.
Zum Glück hatte ich mich damals für ein Markengerät eines renommierten
Herstellers entschieden, für das auch nach 19 Jahren noch problemlos
Ersatzteile zu bekommen sind. Eine neue Lasereinheit (übrigens von Sony)
kostet bei Ebay knapp unter 35 € und ein neuer Antriebsriemen für die
Schubladenmechanik war für 3,50 € auch noch drin. Der Wechsel der
Einheit hat nicht mal zwei Minuten gedauert, allerdings brauchte ich
eine Stunde, um erst einmal herauszufinden, wie weit ich das Laufwerk
überhaupt zerlegen musste. Aber ich hatte am Ende wider Erwarten doch
keine Schraube übrig, und jetzt spielt er wieder wie am ersten Tag - und
hält jetzt hoffentlich nochmal 19 Jahre.