Freitag, 16. Dezember 2016

Für die Freunde des gepflegten Rundumklangs... (4)



Hallo zusammen,
wer noch was für den Wunschzettel braucht: Alan Parsons hat sein "Project"-Debutalbum und Meisterwerk "Tales of Mystery and Imagination – Edgar Allan Poe" in einer ziemlich fetten Box neu veröffentlicht.
Wie inzwischen schon fast üblich, gibt es das Album darin in allen möglichen Formaten – die 2CD "Deluxe Edition" von 2007 mit den beiden Mixen von 1976 und 1987 stellen auch hier unverändert die CDs 1+2. Neu ist eine dritte CD mit weiteren Bonustracks, Demos etc., die ich aber nicht so interessant finde. Teuer wird's dann wieder mal durch zwei Vinyl LPs – da würde ich gern drauf verzichten, muss aber wohl so sein, bei dem Hype heutzutage... :(
Schön ist sicher auch das 60seitige "Coffeetable-Book" mit hoffentlich allen großformatigen Fotos aus der schon recht gut ausgestatteten Vinyl-Erstausgabe.
Am interessantesten ist jedoch die Blu-ray, darauf ist –erstmals- ein nagelneuer 5.1-Mix, der ziemlich großartig klingt!
Kommt in DTS HD MasterAudio und 96/24 PCM und enthält auch die Hinzufügungen des 1987er Mix, also das Gitarrensolo bei Raven, Synthies und Orgel bei verschiedenen Stücken und die Sprechtexte von Orson Welles. Glücklicherweise fehlt der üble Eighties-Hall, der den 1987-Mix versaut hatte.
Zusätzlich ist auch der Originalmix in 96/24 Stereo drauf, besser gibt's den nirgendwo. Zusätzlich gibt es einen Download-Code, aber den hab ich noch nicht ausprobiert.
Ich hatte bereits die 2007er Ausgabe gekauft, mich freuend darüber, dass sie erstmals den Originalmix auf CD beinhaltete und hatte jetzt gar keine Lust auf diese Box. Umso mehr freute es mich, als ich die gute Nachricht bekam: die Blu-ray gibt es auch einzeln!
Leider nicht ganz leicht zu finden – ich habe sie bei Amazon UK bestellt: https://www.amazon.co.uk/gp/product/B01M16EE4T

Von Jethro Tull ist jetzt auch "Stand Up: The Elevated Edition" in derselben Ausstattung wie die letzten Releases erschienen – mit Steven Wilsons 5.1 Remix (unspektakulär aber gut) sowie ein diesmal zeitlich passenderes Konzert – die letzte "Deluxe"-Ausgabe enthielt ja das Carnegie-Hall-Konzert vom Ende der "Benefit"-Tour, kurz vor den Aufnahmen zu "Aqualung", war also ziemlich daneben. Sehr schönes, dickes Booklet - die Pop-Up-Kameraden haben durch das Hochformat der Boy jetzt fast die Größe der Vinylausgabe.
https://www.amazon.de/Stand-Up-Jethro-Tull/dp/B01L68Q53K

Paul McCartney wird nächsten März sein 1989er Album "Flowers in the dirt" als 4CD-Deluxe Edition rausbringen, zusätzlich wird es auch noch B-Seiten als Download-only geben – darüber regen sich viele Fans gerade ziemlich auf. Kein Surround übrigens.

Fleetwood Machat "Mirage" als nächstes Album der Serie nun raus – wie Tusk im letzten Jahr enthält es eine DVD mit dem –sehr angenehmen- Surroundmix. Das Album war nie so ganz mein Favorit, aber Surround gewinnt es. Leider auch hier wieder: Surround bekommt nur, wer die ganz dicke Box mit der Vinylplatte kauft. https://www.amazon.de/Mirage-Super-Deluxe-3CD-DVD/dp/B01IL4R9PK

Barclay James Harvest – "Gone To Earth" und "Everyone Is Everybody Else" sind ja bereits erschienen - ich habe nur erstere erworben. Der Surroundmix ist angenehm, nicht spektakulär – allerdings fiel mir auf, dass es da doch einige schwache Songs drauf gibt und der Stil der Band mir inzwischen etwas zu gemütlich geworden ist. Nichtsdestotrotz ist eben auch das Nachfolgealbum "XII" in gleicher Ausstattung, also 3 Discs (2CD/1DVD); die erste mit den üblichen Bonustracks, dann ein Stereoremix und auf der DVD dann halt der Surroundmix.
https://www.amazon.de/XII-Barclay-James-Harvest/dp/B01KVSSTOY

Mike Oldfield hat sein neues Album fertig, wohl angespornt durch den Erfolg von Robert Reed soll es eine Rückkehr zu altem Sound sein, es heißt "Return to Ommadawn" – kommt als 2Disc-Set am 20.1., die DVD enthält den Surroundmix.
https://www.amazon.de/dp/B01N2R4RN2

Damit wär's das wohl erstmal für dieses Jahr, ich verabschiede mich und wünsche allseits prächtige Feiertage.
LG tom

Donnerstag, 24. November 2016

SLADE: Sladest (1973, Remaster 2011)

✮✮✮✮✰

Diese LP, klar, ein Sampler mit dem bis dahin "Sladesten" von Slade, die damals auf dem Höhepunkt ihrer Karriere waren, war das zweite Album (nach dem Debut von Suzi Quatro), das ich mir je gekauft hatte; ich war da zarte 12 Jahre alt. Gab es lange nicht auf CD, daher hatte ich es lange nicht mehr gehört. Als ich nun gesehen hatte, dass Salvo 2011 dieses Album neu aufgelegt hatte, konnte ich nicht widerstehen, denn unter den vier Bonustracks war mit My Friend Stan (1973) immerhin ein weiterer "Hit" und vor allem auch dessen geniale B-Seite My Town - von dem viele meinten, es wäre als A-Seite die bessere Wahl gewesen.

Viele Slade-Hit-Singles gab es damals nicht auf ihren regulären Alben und mir kam es in erster Linie natürlich auf die Hits an, die ich kannte. Dazwischen eingestreut waren jedoch einige seltsam anders klingende Songs, die ich nicht kannte und damals auch nicht sehr mochte. Diese fehlten auf den meisten späteren Samplern. Das Originalalbum kam im Fold-Out-Cover mit eingeheftetem Innen-Booklet. Dieses findet sich faksimiliert im CD-Booklet der Salvo-Ausgabe, die mit zusätzlichen Liner-Notes und schöner Ausstattung glänzt.

Es ist immer interessant und macht Spaß, ein Album nach so langer Zeit neu zu entdecken. Meist hat sich doch der Geschmack geändert und vieles, was man früher überhört hat, fällt nun umso klarer und deutlicher auf. Vieles gerät auch komplett in Vergessenheit. - Nun gut, die Hits Cum On Feel the Noize, Look Wot You Dun, Gudbuy T' Jane, Skweeze Me Pleeze Me, Tak Me Bak 'Ome, Coz I Luv You, Get Down and Get With It und Mama Weer All Crazee Now mit all den arg-lustigen Rechtschreibfehlern (es gab damals in UK Lehrer, die sich öffentlich beschwerten) sind mir natürlich immer im Gedächtnis geblieben, denn die befinden sich auch auf nahezu allen anderen Samplern.

Trotzdem komme ich zu einer leicht veränderten Neubewertung. Ihr Manager und Produzent Chas Chandler (The Animals) hatte damals mit Get Down and Get With It (1971, #16 UK) eine sehr erfolgreiche Formel gefunden, die in den beiden Folgejahren kaum variiert wurde. Das führte natürlich dazu, das sich viele dieser Hits doch sehr ähneln. Sie beginnen meist mit einem simplen, aber eingängigen Gitarrenriff, dann kommt bei der Wiederholung ein ziemlich cooler Bass dazu, dann beginnt Noddy Holder zu schreien, ein Chor grölt im Refrain mit und am Ende gibt es Schüsse statt einer Snaredrum. Meistens ist das ziemlich geil, aber dann und wann nervt es dann doch ein bisschen. Insbesondere mein früherer Favorit Skweeze Me, Pleeze Me ist viel zu lang geraten und seine ständig wiederholten "Whao-Whaaa"-Chöre gehen einem ziemlich schnell auf den Wecker. Bei Cum On Feel the Noize fiel mir erstmals auf, dass die Rhythmusgitarre doch ziemlich schlampig gespielt ist, wohingegen Coz I Luv You mit der von Jim Lea gespielten Geige zumindest etwas etwas eigenständiger klingt. Schon toll, wie lässig und zum Teil leicht schludrig dahingerotzt so einiges klingt, und kaum vorstellbar, dass solche Musik heutzutage den Massengeschmack treffen könnte. Das ist Rockmusik wie sie sein soll: laut und scheppernd, frech und frisch. Fünf Jahre später und es hätte fast als Punk durchgehen können. Damals fiel das noch unter "Glam-Rock", ein kaum zu vermessendes Genre, dessen Gemeinsamkeit der Charterfolg zwischen 1971 und 1975 ist.

Noch interessanter sind jedoch die älteren Songs, die ich früher meist geskipt hatte, die ich aber dennoch alle sofort auf Anhieb wiedererkannte: One Way Hotel ist die B-Seite der allerersten Slade-Single und wie Pouk Hill Albumtrack des zweiten Slade-Longplayers "Play it loud" (1970). Beide sind jedoch gar nicht mal so laut, sondern eher verhalten, kommen dafür aber harmonisch sehr variabel rüber und sind mehr als nur willkommene Abwechslung zwischen all den Krachern. Insbesondere Pouk Hill mit seinem dominierenden Bass und der Fingerpicking-Gitarre ist ab sofort mein Slade-Favorit.
Natürlich sind auch die drei frühen Single-A-Seiten enthalten, die es ihrerzeit nicht in die Charts geschafft hatten und wohl deshalb auch bei den meisten anderen Slade-Samplern fehlen: Wind Winds Are Blowin' (1969) klingt noch ziemlich amateurhaft roh und daher hier ein wenig deplaziert. Nicht viel anders der Nachfolger The Shape Of Things To Come (auch auf "Play it loud"), ein etwas missglücktes Cover aus dem damaligen Kultfilm "Wild in the streets", aber der dritte Versuch Know Who You Are (eine weitere Auskopplung aus "Play it loud") mit seinem für die Zeit typischen Boogie-Rhythmus und dem agressiven Gesang ist bereits ein tolles Stück; es war vielleicht noch ein wenig zu dynamisch, um damals erfolgreich zu sein.
Letzter Non-Hit-Song auf "Sladest" ist Look At Last Nite, ein eher unspektakulärer Album-Track ihres dritten Albums "Slayed?" (1972), das gleichzeitig auch ihr erstes Nr.1-Album war. Hier greift bereits die Hit-Formel und der Song nervt gleich etwas mit seinen ausgedehnten "Nanana"-Chören.

Erwähnenswert sind auch die beiden übrigen Bonustracks Hear me calling (das Ten Years After-Cover, das damals Opener der meisten Slade-Gigs war, hier jedoch in der lang verschollenen Studiofassung, leider von einem schlechten Acetat überspielt) und Kill 'Em At The Hot Club Tonite, der B-Seite von Skweeze me... - letzteres fällt so ziemlich komplett aus dem Rahmen, denn es ist eine gelungene Parodie auf den traditionellen Jazz der Vorkriegsjahre.
Schade nur, dass man die Bonustracks nicht um weitere Single-A- und -B-Seiten erweitert hat. Merry Xmas Everybody und Everyday (beide ebenfalls 1973er Singles) hätten das erfolgreichste Jahr der Slade-History abgerundet. So ist man dann doch auf andere Sampler wie "Wall of Hits" angewiesen, von dem immerhin die Hälfte der 20 Tracks allerdings bereits auf "Sladest" enthalten sind.

Der Sound des Remasters ist (abgesehen vom Bonus Hear me calling) OK, sicher nicht überragend - die Schwächen der Originalmasters (Bandrauschen, Verzerrungen) lassen sich kaum kaschieren - aber die Balance stimmt.

Freitag, 18. November 2016

STING - 57th & 9th (2016)

✯✯✰✰✰
Hm, ich weiß nicht... - hab das Album jetzt zum zweiten Mal durch und es könnte sein, dass es schon das letzte Mal war. Ich sollte vielleicht vorausschicken, dass ich kein Sting-Fan bin, aber auf fast jedem seiner Soloalben den ein- oder anderen Song mag, viele aber auch gar nicht.

Die ersten vier Stücke sind noch ganz passabel - bei I can't stop thinking about you hatte ich schon von Anfang an den Eindruck, dass es, vielleicht etwas schneller gespielt, durchaus an alte Police-Sachen hätte heranreichen können. Es wirkt aber leider etwas behäbig und so erscheint es tatsächlich etwas müde. 50.000 ist eine Art konventioneller Hardrock mit entsprechend fetten Gitarren, den man so von ihm wohl noch nicht gehört hat. Trotz des musikalischen Klischees ist das durchaus anhörbar. Down Down Down scheint da zunächst weiterzumachen, doch eine ziemlich Summers-mäßige Gitarre weckt weitere Police-Assoziationen - ein interessantes Stück, aber auch das könnte man sich schneller gespielt vorstellen. One Fine Day ist ein simpler Popsong mit einer hübschen Melodie, die nur leider teilweise von den Corrs geklaut ist (Breathless).

Ab Track fünf (Pretty Young Soldier) kommt dann wieder der sendungsbewusste Sting der letzten Jahre zum Vorschein - viel Text, der metrisch nicht immer gut zum unterliegenden Dreivierteltakt zu passen scheint. Die Gitarre reißt es noch etwas raus. Petrol Head ist wiederum eine ziemlich erdenschwere, blueslastige Nummer, mit lärmenden und quietschenden Gitarren, bei der auch das schnellere Tempo nicht zieht - in der Tat ist hier der Halfbeat-Mittelteil noch das Beste daran. Danach zerfasert das Album komplett, wird zunehmend langsamer und -weiliger und damit auch uninteressanter. Negativer Höhepunkt ist Inshalla, das ihm selbst wohl so gut gefällt, dass es gleich zweimal drauf ist, aber die "Berlin Sessions Version" ist nicht besser.

Der beste Beleg für die "Altersmüdigkeit"-These ist jedoch der Live-Bonustrack Next to you, der hier wirklich in der Rentner-Version gespielt wird (nur 162 statt der 175 bpm des Originals). Vordergündig bekommt es durch die tiefe Gesangsstimme zudem noch eine springsteenartige Bräsigkeit, die der jugendlichen Frische des Police-Debüts "Outlandos d'amour" diametral entgegengesetzt ist (wobei Sting bei den Aufnahmen damals auch schon 26 Jahre alt war).
Can't stop thinking that this is really scheußlich...

Samstag, 1. Oktober 2016

FLAMING BESS - Tanz der Götter (1979)


Dieses Album hab ich mal wieder ausgegraben - hatte es selbst nie besessen, aber ein Freund hatte es, daher kannte ich es gut. Lief damals komplett im WDR "Rockstudio" und eine Singleauskopplung machte 1979, als das Album im Selbstverlag erschienen war, Furore in der "Schlagerrallye"-Hitparade. Moderator Wolfgang Neumann, der die Band aus Düsseldorf "entdeckt" und für seine Sendung produziert hatte, machte auf diesem Album als Sprecher mit.

Sein Part war es, mit ziemlich unbeteiligter Stimme eine unsagbar blödsinnige Fantasy-Kitsch-Geschichte über eine "unsagbar schöne" Göttin des Lichts namens "Flaming Bess" zu erzählen - was nicht ganz zufällig auch der Name der Band war. Jeweils im Intro der fünf Songs war ein Teil dieser Schwurbel-Story zu hören, die Songs selbst waren rein instrumental - und gar nicht mal schlecht, denn die Jungs waren ziemlich offensichtlich große Camel-Fans. Es klingt sogar mit diesem zeitlichen Abstand ziemlich professionell, und die Musik allein hat durchaus internationales Format. Wenn da nicht dieser Sprecher wäre...

Weil mich dieser Fantasy-Quatsch immer genervt hat, hab ich jetzt meine eigene Version davon gemacht, bei der ich sämtliche Götter, Gnome und Sumpfkobolde komplett rausgeschnitten habe. Das ging ziemlich gut, denn die Musik, mit der die Texte unterlegt waren, war recht repetitiv und so sind die Intros nach wie vor vorhanden, nur jetzt halt etwas kürzer. Und wo ich gerade dabei war, hab ich natürlich auch ein wenig den Sound optimiert. Jetzt ist es wirklich anhörbar.

Das Album ist vor einigen Jahren sogar mal als remasterte CD neu rausgekommen, aber diese Version kenne ich nicht. Man bekommt sie wohl immer noch auf der Webseite der Band: http://www.flaming-bess.de/ - dort findet man auf jeder Seite hervorgehoben die erhabenen Worte, mit der die sagenhafte Flaming Bess-Story beginnt - die offenbar von der Band bzw. ihren Nachbesetzungen erstaunlicherweise immer noch völlig ernst genommen wird.

Freitag, 29. Juli 2016

Für die Freunde des gepflegten Rundumklangs... (3)



Liebe Freunde,

ziemlich begeistert bin ich seit heute über die Ankündigung eines neuen Pink Floyd-Box-Sets, das die "Early Years 1965-1972" umfassen soll.
Bei Burning Shed gibt es wieder viele Details dazu, aber noch keine Tracklist: https://www.burningshed.com/store/progressive/product/453/7841/

10 CDs, 9 DVDs, 8 Blu-rays, 5 Vinyl-Singles - das ist schon eine ordentliche Kiste. Leider nicht ganz billig, bei Amazon ist es mit Vorbesteller-Preisgarantie derzeit für 530 Euro zu bestellen:

Ich werde es mir auf jeden Fall kaufen, obwohl es wirklich überteuert zu sein scheint. Blu-ray und DVD - das ist immer dämlich, besser wären zwei verschiedene Sets mit entweder-oder. Man kann von Glück sagen, dass sie nicht alles noch als Vinyl mit reingepackt haben - dann wäre ich definitiv raus gewesen. Die Singles - naja, überflüssiges Gimmick, aber hübsch anzuschauen.

Man muss den Entscheidern aber ganz klar ein Kompliment machen: obwohl noch keine Tracklist veröffentlicht ist, scheint das Set wirklich erschöpfend zu sein, als hätte man alles reingepackt, was zu finden war. Drei vollständige Filme sind dabei: "The Committee", "More" und "La Vallee (Obscured by clouds)". Dazu jede Menge BBC-Sessions (incl. Embryo!), Live-Videos und das lang erwartete Upgrade von "Live at Pompeji" (endlich mit 5.1 Remix). Wahrscheinlich sind auch die lustigen Aufnahmen aus der Bob-Klose-Ära (1965) dabei (die waren im letzten Jahr überraschend auf einer limitierten Vinyl-E.P. erschienen) - da bleibt wirklich kein Auge trocken. Schön auch, dass es bei den Immersion-Boxen endet, da hat man keine Dopplungen.
Für die Freunde des gepflegten Rundumklangs: Das Set beinhaltet auch die originalen Quadro-Mixe von "Atom Heart Mother" und "Meddle". Während ersterer bislang nur auf dem Originalvinyl oder als Bootleg erhältlich war, ist letzterer bislang unveröffentlicht. Bin auf "Echoes" gespannt!
Gerüchteweise sollen sechs der sieben Buchformat-Boxen aus der Kiste später auch separat erhältlich sein, nur nicht die siebte mit dem Bonus-Material.
Die Frage ist also, wie lange wartet man darauf, dass der Preis noch runtergeht? Vorbestellen mit Preisgarantie ist natürlich nicht schlecht, allerdings bekommt man das Teil dann bestenfalls zum Preis des Erscheinungstags. Wenn der eine Woche später dann um 100 Euro runtergeht, ärgert man sich trotzdem... na, vielleicht doch bis Weihnachten warten und es sich dann schenken lassen! ;)

Update (29.07.2016): Tracklist inzwischen da, demnach sind außer dem kompletten "Atom Heart Mother" im Quad-Mix und dem 2016er Stereo-Remix von "Obscured by clouds" keine Alben aus dieser Zeit enthalten, sondern "nur" BBC- und andere Radiosessions, Singles, Outtakes und jede Menge TV-Clips und Live-Konzerte. Von "Meddle" gibt es leider nur "Echoes" im Quad-Mix.

Update #2 (15.11.2016): Die Kiste ist am Samstag gekommen (hatte bei Amazon UK bestellt, wegen des derzeit günstigen Wechselkurses für umgerechnet 430 Euro fast 70 Euro billiger als in Deutschland) - der neue 5.1-Mix von "Live in Pompeji" ist ausgezeichnet und lohnt sich - der Quad-Mix von "Echoes" eher nicht - da spielt jemand in der ersten Hälfte wie verrückt an den Panoramareglern. Man kann sich vorstellen, warum das damals nicht veröffentlicht wurde. Der Quad-Mix von "Atom Heart Mother" klingt gegenüber dem Bootleg, der von einer 8-Track-Cartridge gezogen war, deutlich verbessert, auch der neue Stereomix von "Obscured by clouds" (heimlicher Favorit von mir) schlägt alles bisher dagewesene.

Die Sensation ist jedoch, dass "Meddle" nun doch komplett als 5.1-Surroundmix enthalten ist! - das war nicht angekündigt und es steht auch nirgendwo - es ist sogar noch nicht einmal möglich, ihn über das Blu-ray-Menü auszuwählen! Aber es gibt ihn.
Man muss die Blu-ray über ein PC-Laufwerk auf die Platte rippen, dabei den Kopierschutz knacken und dann lässt sich das versteckte Titleset auch mit VLC oder anderen Playern direkt abspielen. Mit dem Freeware-Player von Leawo kann man das Titleset auch direkt von der Blu-ray anwählen; allerdings kann der Player meine Soundkarte nicht im Multichannel ansprechen.

Interessanterweise ist der 5.1-Surroundmix von "Meddle" mit über 12 GB bei weitem der dickste Brocken auf der 1971er Blu-ray. Zusätzlich zur dts HD MasterAudio Spur in 24/96 gibt es da nämlich auch noch eine Stereospur in linear PCM, ebenfalls 24 bit und 96 kHz. Konnte ich gestern abend aber nicht mehr reinhören, denn es war schon spät und ich hatte Mühe, meinen Mund wieder zuzuklappen, nachdem ich One of these days erstmals in 5.1 gehört hatte - das ist nämlich spektakulär!  -

Hab mir jetzt provisorisch eine AVCHD mit dem dts-Track gebastelt, aber die dreht wegen der hohen Datenrate sehr schnell und damit ziemlich laut in meinem Oppo, das ist also keine Option, aber es hat gereicht, um heute morgen beim Frühstück mit Echoes rundumbeschallt zu werden - ebenfalls ein großartiger Mix!
Ich denke, dieses "Easteregg" wird kein Versehen gewesen sein, kann ich mir nicht ernsthaft vorstellen. Es gibt auch die eigens angefertigten schwarzen Tafeln mit den Titeln drauf als Standbild (im selben Stil wie bei den übrigen Blu-ray-Tracks), die machen sich ja auch nicht von selbst. Wenn das doch ein Fehler war, bin ich jedenfalls froh, dass der mal zu unseren Gunsten ausgefallen ist - sonst hat man ja als Kunde immer nur Probleme mit nicht laufenden Discs, fehlenden Tonspuren, Masteringfehlern etc. - Hier gab es ja vorab schon das "Problem", dass sie statt der CD mit dem neuen Remix von "Obscured" versehentlich eine CD mit dem Pompeji-Remix in dem Schuber hatten. In meiner Kiste lag die "Obscured"-CD daher in einer Papphülle obendrauf als Austauschexemplar. Jetzt weiß ich nur nicht wohin mit der Pompeji-CD, wenn ich die wirklich austausche, also hab ich es erstmal so gelassen. Auf der Pink Floyd-Facebook-Seite gibt es wohl einige, bei denen die Austausch-CD fehlte - die müssen die ganze Kiste zurückschicken...



LG tom