Mittwoch, 25. Juni 2014

STEVE HARLEY & COCKNEY REBEL - The Best Years of our Lives (1975/2014)


Dieses Album wird zwar erst im nächsten Jahr 40, die 4-Disc-Deluxe-Edition gibt es jedoch jetzt schon:
Best Years of Our Lives (Definitive Edition),the: Amazon.de: Musik


Abb.: Parlophone/Warner Music
Viele halten es für das beste Steve Harley-Album, ich finde die beiden unter "Cockney Rebel" (ohne Harleys Namen) laufenden Vorläufer-Alben "The Human Menagerie" und "The Psychomodo" mindestens gleichwertig, wenn nicht sogar noch einen Tick besser. Allerdings enthält "The Best Years Of Our Lives" immerhin seinen einzigen Nummer-1-Hit Make me smile (come up and see me), sowie mit Mr Raffles eine weitere erfolgreiche Single.

Harley hatte mich damals schon wegen seiner Skurrilität und seines etwas absurden Humors fasziniert. Wenn ich auch als 13jähriger nicht verstand, worum es in Mr Soft (vom "Psychomodo"-Album) ging, war es klar, dass das ein großer Spaß war. Make me smile halte ich auch heute noch für einen perfekten Popsong. "Best Years" enthält aber noch weitere Perlen, wie etwa das leicht wahnsinnige Mad man moonlight oder das etwas quälend-klagende It wasn't me. Hier gibt es einfach keinen Ausfall - das Album ist von der ersten bis zur letzten Sekunde spannend und wenn man es zum ersten Mal hört, weiß man nie was als nächstes kommt. Dabei bliebt es jederzeit eingängig und anhörbar, Harley zügelt hier seine Gesangseskapaden etwas, was dem Sound auch guttut (für den übrigens kein geringerer als Alan Parsons verantwortlich war). Klanglich erscheint diese Neuausgabe gegenüber der EMI-CD-Erstveröffentlichung von 1994 deutlich verbessert.

Abb.: Parlophone/Warner Music
Die Deluxe-Edition beinhaltet neben dem remasterten Originalalbum auch das komplette Konzert aus dem Hammersmith Odeon von 1975 auf 2 CDs plus 1 DVD - letztere enthält nur Ausschnitte des Konzerts - bei YouTube gibt es mehr davon, womöglich auch auf einigen Bootlegs. Sowas ist immer schade, denn ein offizielles Release sollte solch obskure Quellen eigentlich obsolet machen. Grundsätzlich weiß ich jedoch nicht, ob ich das Konzert überhaupt in dieser Breite benötigt hätte, denn "Face to face" (von 1977) ist als Livealbum unerreicht und das Hammersmith-Konzert, von dem bisher nur Sebastian und Mad man moonlight auf Single-B-Seiten veröffentlicht waren, erscheint über weite Strecken doch etwas schludrig performt gewesen zu sein.

Das Neuerscheinen dieses Albums hat bei mir ein kleines Steve Harley-Revival ausgelöst - höre derzeit fast nichts anderes und habe jetzt auch noch einige Alben-Lücken in meiner Sammlung gesichtet - und gleich geschlossen.


Wer sich stattdessen lieber die beiden ersten Cockney Rebel - Alben anhören möchte, dem sei diese Box empfohlen:

Cavaliers-An Anthology 1973-1974
Cavaliers-An Anthology 1973-1974: Amazon.de: Musik

Abb.: Parlophone/Warner Music
Diese hübsche 4CD-Box beinhaltet die Alben "The Human Menagerie" und "The Psychomodo" inklusive erstmals aller zugehörigen 7"-Releases (B-Seiten etc.) plus eine exklusive CD mit absolut hörenswerten Frühversionen des Debuts (technisch hochwertige Demoaufnahmen) plus ein paar Outtakes des zweiten Albums. CD 4 enthält drei BBC-Sessions von 1974, von denen einige ebenfalls unveröffentlicht waren. Das alles mit informativem Booklet und zu einem Preis von unter 20 Euro.
Einen kleinen Wermutstropfen gibt es jedoch: in den EMI-CD-Ausgaben von 1992 klingen beide Alben einen kleinen Tick besser, weil offenbar sauberer überspielt und mit mehr Headroom gemastert.

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